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Krankenhaus Kitzbühel

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Land Tirol schließt das Kitzbüheler Krankenhaus 
 
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Obwohl kein Nachnutzungskonzept vorliegt, muss das Kitzbüheler Krankenhaus mit 31. Dezember 2009 geschlossen werden. Die Beschwerde der Stadt gegen den Schließungsbescheid des Landes wurde vom Verwaltungsgerichtshof abgewiesen. 150 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz.

„Nennen wir das Kind beim Namen: Was von Zanon und Van Staa eingeleitet wurde, wird jetzt von Landeshauptmann Platter und Landesrat Tilg vollstreckt“, erklärt Kitzbühels Bürgermeister Dr. Klaus Winkler als Reaktion zum heute eingegangenen Spruch des Verwaltungsgerichtshofes. „Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass das Land Tirol auf alle unsere Lösungsvorschläge keine Rücksicht nimmt und unser Krankenhaus mit 31. Dezember 2009 schließen lässt.“
Wie es mit der medizinischen Versorgung im Bezirk Kitzbühel weitergehen soll, kann derzeit niemand seriös beantworten, meint Bürgermeister Winkler. „Für mich stehen viele Fragen im Raum, ich hoffe Gesundheitslandesrat Tilg wird sie beantworten können: Was passiert mit den 150 Mitarbeitern? Eine Übernahmegarantie von anderen Krankenhäusern hat es nie gegeben. Die Stadt Kitzbühel hat gegenüber den Mitarbeitern immer eine hohe moralische Verantwortung gezeigt. Ich hoffe das ist beim Land Tirol auch so. Wer bezahlt die enormen Schließungskosten von rund 20 Millionen Euro? Die Stadt Kitzbühel kann das nicht alleine bewältigen. Wie geht es nach dem 31. Dezember weiter? Kann das Bezirkskrankenhaus die Kitzbüheler Kapazitäten übernehmen?“
„Die Gier von Seiten des Landes und des Bezirksverbandes, unser Krankenhaus zu schließen, war immer so groß, dass man sich um eine Nachnutzung nie wirklich Gedanken gemacht hat. Der Tenor war immer: zuerst Schließen und dann sehen wir weiter“, kritisiert Bürgermeister Winkler die Vorgangsweise. Dabei könnte man mit einer Zwei-Haus-Lösung, wie wir sie immer vorgeschlagen haben, viel Geld sparen“, zeigt Winkler auf. „Anstatt das Bezirkskrankenhaus um 30 Millionen Euro massiv auszubauen, könnte man das Kitzbüheler Haus nutzen und alles unter einer ärztlichen Leitung und einer Verwaltung stellen.“ Damit könnten viele Arbeitsplätze erhalten bleiben und die medizinische Versorgung im Bezirk wäre auch weiterhin sichergestellt. Dieser Vorschlag ist aber aus politischen Gründen immer abgelehnt worden.“
Von massiven Problemen warnt auch Primar Siegfried Nagl, ärztlicher Leiter im Kitzbüheler Krankenhaus: „Ich weiß nicht, wie wir den Betrieb weiterhin aufrecht halten können. Es werden uns die Mitarbeiter in Scharen davonlaufen.“ Über den 31. Dezember hinaus könne man schon aus rechtlichen Gründen nicht offen halten.
Die Verantwortung liege dabei beim Land ergänzt Bürgermeister Winkler. „Einen Schließungsbescheid auszustellen, ohne parallel dazu eine Übergangslösung anzubieten ist grob fahrlässig.“ Auch der Notarzt-Hubschrauberstützpunkt werde in Kitzbühel nicht mehr zu halten sein. „Das macht ohne Krankenhaus natürlich keinen Sinn.“ Da werde die Bevölkerung sicher dagegen sein.
„Jetzt ist das Land am Zug, für all diese Fragen Lösungen zu präsentieren. Unsere Lösungen wurden in den vergangenen Jahren leider immer abgelehnt“, so Winkler abschließend.

29.06.2009