„Arbeitstitel KUNSTBÜHEL“ – Ausstellung zum Jubiläum 750 Jahre Kitzbühel

"Kunstbühel" Kitzbühel

Einen zeitgenössischen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung werfen nun elf Künstlerinnen und Künstler, die in der Region geboren und/oder hier aufgewachsen sind. Einzelne Teilnehmer haben aufgrund regelmäßiger Aufenthalte in Kitzbühel einen engen Bezug zur Stadt und zu ihren Menschen. 

Das besondere an der Ausstellung ist, dass sie sich keiner kuratorischen, sondern einer künstlerischen Handschrift verdankt. Matthias Bernhard und Wolfgang Capellari, beide hier auch mit eigenen Arbeiten vertreten, haben die Rolle der Organisatoren übernommen. Das Ergebnis ist eine feinsinnig choreografierte Verzahnung von Malerei, Bildhauerei, Installationskunst und Fotografie. Einige Exponate wurden eigens für diese Ausstellung geschaffen.


In den Malereien von Florian Neumayr und Wolfgang Capellari blicken wir in Naturlandschaften, in denen sich subjektives Empfinden widerspiegelt. Sophie Gogl und Matthias Bernhard überführen mit jeweils unterschiedlicher Intention ihre Malerei ins Objekthafte. Stefan Klampfer widmete sich im Vorfeld der Ausstellung einem freigelten Wanddetail des Museums und übersetzte Ansichten davon in Siebdrucke. Die Geschichte Kitzbühels von der Ära des Kupferbergbaus bis heute hat sich wiederum in die Plastiken von Maximilian Bernhard eingeschrieben. Werner Kaligofsky montierte Fotografien und Textzitate zur Kritik an künstlich erzeugter Natur, während Flora Zimmeter auf einem fotografischen Streifzug durch Kitzbühel so manch künstlich inszenierter Natur begegnete. Der aus Fotofilmstreifen bestehende Beitrag von Michael Höpfner macht bewusst, dass die Kitzbüheler Alpen ganz anderen zeitlichen Gesetzmäßigkeiten folgen als jenen, die sich in 750 Jahre Stadtgeschichte abbilden. Ausgangspunkt für die installativen Setzungen von Florian Nährer war dagegen die Beschäftigung mit den Tiroler Freiheitskämpfen im frühen 19. Jahrhundert. Der Kreis zur Kunstsammlung des Ausstellungsortes schließt sich mit den Malereien von Georg Dienz. Einzelne Motive aus dem Œuvre Alfons Waldes hat er dafür in die Gegenwart transferiert.


Eigens für „Arbeitstitel KUNSTBÜHEL“ entstanden ist auch die großformatige Malerei im überdachten Innenhof des Museums. Die Gemeinschaftsarbeit von Matthias Bernhard und Wolfgang Capellari kann über die verschiedenen Durchblicke im Treppenhaus quasi bestiegen werden und lässt sich als allegorisches oder tiefenpsychologisches Abbild von Kitzbühel interpretieren.


Gezeigt wird zudem eine kleinformatige Malerei des Künstlers Herbert Hinteregger. Seit seiner Kindheit vom Schwarzsee fasziniert, hat er dessen ölig-schwarze Wasseroberfläche in ein mit Kugelschreibertinte gemaltes abstraktes Bild gebannt. 


In einem als „Statement“ bezeichneten Bereich treffen die Besucherinnen und Besucher schließlich auf weitere künstlerische Arbeiten oder kommentierende Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Als Bonus werden hier auch Fotografien aus dem Projekt „Community Gardens“ der in Kitzbühel geborenen Filmkünstlerin Ruth Kaaserer gezeigt. Sie stehen stellvertretend für die rege Sammlungstätigkeit der Raiffeisenbank Kitzbühel – St. Johann, die Partner der Ausstellung ist. 


Zur Ausstellung erscheint ein von Stefan Klampfer gestalteter Katalog mit Texten der Kunstkritikerin Manisha Jothady. Er wird im Rahmen eines Künstlergesprächs im Jänner 2022 präsentiert.


„Arbeitstitel KUNSTBÜHEL“ – Ausstellung zum Jubiläum 750 Jahre Kitzbühel
 Museum Kitzbühel, Sammlung Alfons Walde
 Eröffnung: Freitag, 22.10.2021
 Ausstellungsdauer: 23.10.2021 bis 16.04.2022
 Öffnungszeiten: DiFr, 10 – 13 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr

Infos:  www.museum-kitzbuehel.at

28.10.2021

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